Montag, 9. August 2010

Nele Neuhaus - Eine unbeliebte Frau



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Verlag: List
Seiten: 382

Inhalt:

Eine Ladung Schrot aus dem eigenen Jagdgewehr beschert dem Frankfurter Oberstaatsanwalt ein schnelles, wenn auch sehr hässliches Ende. Die schöne junge Frau, die tot am Fuß eines Aussichtsturms im Taunus liegt, ist viel zu unversehrt, um an den Folgen eines Sturzes gestorben zu sein.
Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein und seine neue Kollegin Pia Kirchhoff sind sich einig: Der erste Todesfall war ein Selbstmord, der zweite jedoch ein Mord. Bald häufen sich sowohl die Motive als auch die Verdächtigen.

Meine Meinung:

"Eine unbeliebte Frau" ist der erste Band über das Team Bodenstein und Kirchhoff. Nachdem ich bei einer Leserunde bereits den dritten Teil "Tiefe Wunden" gelesen habe und mir der in meiner Heimat, dem Taunus, angesiedelte Roman sehr gut gefallen hatte, habe ich vor kurzem nun auch die beiden Vorgängerbände gekauft.

Der Grund, weshalb ich überhaupt auf diese Krimis aufmerksam wurde ist, dass sie, wie schon gesagt, im Taunus spielen. Es ist einfach etwas anderes, wenn man sich die Handlungsorte einer Geschichte bildlich vorstellen kann, weil man sie kennt, statt dass alles der Fantasie überlassen bleibt. Wenn dann zum Beispiel in Frankfurt am Mainufer eine Leiche gefunden wird, oder die beiden Ermittler durch Kelkheim fahren, weiß ich ziemlich genau, wo das ist, ja ich könnte mich sogar ins Auto setzen und wäre in ein paar Minuten da.

Diese vertrauten Orte ließen das Geschehen in den Büchern für mich zusätzlich noch realer wirken. Wer weiß, was hier tatsächlich für Verbrechen passieren ohne dass ich es mitbekomme. Nele Neuhaus hat immerhin bei der Polizei vor Ort recherchiert. Ganz aus der Luft gegriffen werden diese Ereignisse also nicht sein. Und dabei kommt es einem so vor, als könnte hier, im friedlichen Taunus, weit abgeschieden von der Wirklichkeit, nichts passieren...

Natürlich kann man die Bücher auch lesen, wenn man nicht hier wohnt. Das tut den Geschichten mit Sicherheit keinen Abbruch. Die Autorin schafft es nämlich, den Leser bis zum Schluss an der Nase herumzuführen. Was habe ich nicht alles für Vermutungen angestellt, wen habe ich nicht alles schon als Täter gesehen! Dabei war ich teilweise sogar schon auf der richtigen Fährte, wenn auch aus völlig falschen Gründen, habe mich dann aber von den Gedanken der beiden Ermittler wieder umstimmen lassen.

In diesem Buch, das ist mir teilweise auch negativ aufgefallen, kamen sehr, sehr viele Personen vor. So viele, dass ich zwischendrin auch einfach den Überblick verloren habe, wer wer ist und wer warum verdächtigt wurde oder auch nicht. Für die Geschichte war zwar jede einzelne Figur notwendig und gerade diese Vielfalt an Verdächtigen machte auch die Verworrenheit und Genialität des Falls aus, trotzdem erschwert es hin und wieder das Verständnis. Bei mir hat am Ende der positive Aspekt den negativen in den Hintergrund gedrängt, aber ich möchte das hier dennoch nicht unerwähnt lassen.

Gut gefallen haben mir vor allem die beiden Protagonisten, Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. In diesem Band erfährt man noch nicht allzu viel von ihrem Privatleben, es ist eher so, dass man immer wieder einen kurzen Blick darauf werfen kann. Sympathisch sind sie aber auf jeden Fall. Dabei ist es sehr erfrischend, dass es zwar eine weibliche und eine männliche Figur ist, es zwischen diesen beiden aber überhaupt nicht knistert. Kein bisschen. Denn Pia ist frisch getrennt und Oliver glücklich verheiratet. Zwar schielt er auch zwischendurch auf andere Frauen, bleibt seiner Cosima aber dennoch treu. Von Ermittlern, die entweder psychische Wracks sind oder die eine Beziehung zu ihrem sehr attraktiven Partner anfangen, habe ich nämlich ehrlich gesagt die Nase voll.

Auch sonst ist die Handlung sehr glaubwürdig und die Menschen sehr authentisch. Sogar der typisch hessische Dialekt wurde einer Zeugin in den Mund gelegt, worüber ich mich köstlich amüsiert habe. Schwarz-weiß Malerei findet man in diesem Buch definitiv nicht, jeder hat auch seine Schattenseiten, niemand ist nur schlecht. Nun gut - fast niemand. Die Eigenarten und die verschiedenen Typen hat Nele Neuhaus so wunderbar beschrieben, dass sich das ganze fast liest wie der Bericht einer aufmerksamen Beobachterin. Es fiel mir teilweise schwer zu glauben, dass alles wirklich erfunden ist.

Für Menschen, die wie ich über eine sehr bildhafte Fantasie verfügen, könnte es teilweise vielleicht ein bisschen zu blutig zugehen, auch wenn die Autorin diese Szenen nicht allzu genau beschreibt. Mir war es nicht zu viel, sondern meiner Meinung nach genau angemessen und nicht mehr und nicht weniger, als für die Geschichte wirklich notwendig war. Und im Verhältnis zu anderen Autorinnen hat sich Nele Neuhaus in meinen Augen auch zurückgehalten...

"Eine unbeliebte Frau" ist ein wirklich spannender Krimi, bei dem man als Leser bis zum Schluss miträtseln kann. Erfreulich klischee-frei und mit sympathischen und sehr real wirkenden Ermittlern.

Bewertung:

Donnerstag, 5. August 2010

Nina Blazon - Totenbraut



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Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 430

Inhalt:


Es gibt Augenblicke im Leben, die lassen das Herz stillstehen und das Blut kalt werden. Heute weiß ich, es ist der Kuss des Todes, der uns in jenen Sekunden streift und uns alle Wärme nimmt. Das fremde Gesicht, in das ich damals blickte, war von der eisigen Schönheit des Todes und von der Hässlichkeit eines Leidens, tiefer und schmerzhafter, als ein Lebender es ertragen könnte. Ich sah erloschene Augen und totenfahle Haut. Ich sah schwarze Zähne. Und Lippen, die kaum mehr vorhanden waren. Ich roch Taubenfedern und Regen und sah, wie die Gestalt nach meiner ausgestreckten Hand griff.

Meine Meinung:

Wie immer fällt es mir schwer etwas über ein Buch zu schreiben, das mich wirklich begeistert hat. Nachdem ich in einem ziemlichen Lesetief steckte, versprach ich mir von diesem Buch in erster Linie verhältnismäßig leichte Unterhaltung, außerdem kannte ich Nina Blazon und wusste, dass mir ihr Schreibstil zusagt. Dass ich dieses Buch abends auf der Terrasse angefangen habe, gelesen habe, bis es dunkel war und schließlich in meinem Zimmer fast die ganze Nacht hindurch gelesen habe, sollte eigentlich schon mehr als genug ein Beweis dafür sein, wie sehr mich diese Geschichte in ihren Bann gezogen hat!

Ich liebe düstere Geschichten. Und ich liebe Vampire. Richtige Vampire. Solche, die einen in Angst und Schrecken versetzen und einem einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter jagen. In Erzählungen, Zeugenaussagen und sogar medizinischen Berichten aus Osteuropa gibt es solche Vampire. Nicht alle von ihnen trinken Blut, es gibt da erstaunlich viele verschiedene Arten, aber alle bringen Tod und Verderben über Mensch und Tier. Dafür dass sich Nina Blazon diesem faszinierenden Stoff angenommen hat, bekommt sie bei mir schon mal einen fetten Pluspunkt.

Der Inhalt ist eigentlich recht schnell erzählt: Jasna muss ihr zuhause verlassen und wird an einen fremden Mann verheiratet, dessen Familie ein schreckliches Geheimnis hat. Und auch in diesem Vampirroman darf die Liebe natürlich nicht fehlen.

Allerdings ist die Atmosphäre mit den heutzutage gängigen Vampirromanen überhaupt nicht zu vergleichen. Dieser Roman ist düster und von Anfang an spürt man die Gefahr, in der Jasna sich befindet, wie eine kalte Hand im Nacken. Quälend langsam wird ein Rätsel nach dem anderen aufgelöst bis es dann am Ende doch ganz anders kommt als erwartet.

Trotz dieses Themas und dieser Handlung, kommt Nina Blazon, wenn ich mich richtig erinnere, mit erfreulich wenigen blutigen Szenen aus. Tatsächlich schreibt sie im Nachwort, sie habe deutlich weniger Menschen sterben lassen, als es damals wirklich gab. Denn, und das hat mich an der Geschichte am meisten erschreckt, diese Vorfälle gab es wirklich, einige der Personen basieren auf realen Vorbildern. Kommt also zu der ohnehin schon sehr gruseligen Geschichte noch die Vorstellung, dass diese Menschen in dem Dorf wirklich gelebt haben und wie sie sich gefürchtet haben müssen in der Dunkelheit der Nacht, in der es noch keinen Strom gab, steigert das den Gruselfaktor noch einmal.

In solchen Büchern ist es für mich immer das Wichtigste, dass ich mich mit der Hauptperson identifizieren kann, mich in sie einfühlen kann. Wenn das nicht passiert, bleibt der Abstand zum Geschehen oft so groß, dass ich mich nicht wirklich fürchten kann. Bei Jasna war es jedoch nicht schwierig, sie gern zu haben. Ein junges Mädchen, das aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen wird und nicht nur unter schrecklichem Heimweh leidet, sondern auch noch in der neuen Heimat alles andere als willkommen ist. Dennoch ist sie selbstbewusst und mutig und tut, was sie kann, um mit dieser Situation klarzukommen, was mir sehr gut gefallen hat. Und nicht nur sie, sondern auch die übrigen Personen sind alles andere als farblose Figuren, die auf eine Geschichte zugeschnitten wurden. Jede einzelne hat einen ganz speziellen Charakter, der sie einzigartig macht und sehr real erscheinen lässt.

Vom Stil her ist der Roman tatsächlich sehr leicht zu lesen und mit wenigen Mitteln schafft es die Autorin, die Spannung aufrecht zu erhalten und die unheimliche Atmosphäre in allen Details zu beschreiben. Gleichzeitig übermittelt dieser Roman einiges an Informationen über das Leben in Osteuropa im 18. Jahrhundert, wie zum Beispiel der Alltag unter österreich-ungarischer Herrschaft oder die Feindschaft mit den Türken, die in der Geschichte eine große Rolle spielt. Meiner Meinung nach hat Nina Blazon es geschafft, die historischen Fakten und die erfundene Handlung so gut miteinander zu verknüpfen, dass man das Gefühl hat, es muss sich tatsächlich alles genau so zugetragen haben.

Nina Blazon hat mit Totenbraut einen wunderbaren historischen Schauerroman geschrieben, den ich wirklich jedem empfehlen kann.

Bewertung:

Dienstag, 3. August 2010

Charlotte Thomas - Der König der Komödianten



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Verlag: Lübbe
Seiten: 698


Inhalt:

Veneto 1594: Sie sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen - eine bezaubernde Hauptdarstellerin, ein waffenstarrender Zwerg, ein schlitzohriger Intendant und dessen bockige Enkelin. Mitten hinein in dieses schillernde Ensemble gerät der achtzehnjährige Marco, der noch nicht viel von der Welt gesehen hat.

Der unerfahrene Jüngling ist begeistert von der faszinierenden Welt des Theaters und zieht mit der Truppe nach Venedig, wo es bald um Sein oder Nichtsein geht: Nur ein neues Stück kann das Ensemble noch vor dem Ruin retten. Vom Kulissenschieber steigt Marco zum Gehilfen des trunkensüchtigen Bühnendichters auf und dann zum Autor seines eigenen Stücks. Doch bis er dieses auf die Bühne bringen kann, muss er noch viel lernen. Über das Schreiben. Über die Liebe. Und vor allem über das Leben selbst.

Meine Meinung:

Dass ich historische Romane oft als mein Lieblingsgenre angebe, aber noch kein einziges Buch von Charlotte Thomas gelesen habe, grenzte ja schon fast an ein Verbrechen! Daran musste sich also schnell etwas ändern und zum Glück habe ich dann die Leserunde zu Der König der Komödianten (auf leserunden.de) entdeckt.

Die größte Hürde, die ein Buch nehmen muss, um von mir gelesen zu werden, ist das Cover. Irgendwie bin ich sehr darauf fixiert und wenn es mir nicht gefällt, hat es eine Geschichte schon sehr schwer bei mir - da muss sich der Autor dann wirklich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Aber auch wenn das bei diesem Buch sicherlich gelungen wäre - denn die Idee einen eher lustigen historischen Roman zu schreiben ist schon ziemlich genial - war ich vom Titelbild von Anfang an bezaubert. Tatsächlich keine kopflose Dame, sondern ein Bild, das etwas über den Inhalt aussagt und dazu noch wunderschön ist: Eine Maske und eine Rose im Vordergrund, dahinter die Umrisse von Venedig. Das ist aber noch nicht alles: Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, machte ich fast einen kleinen Freudensprung, denn vor jedem neuen Abschnitt waren tatsächlich Zeichnungen, von den einzelnen Figuren, die in einer Commedia dell' Arte vorkommen.

Der Grundstein war also gelegt und ich freute mich wirklich sehr darauf, in diese Geschichte einzutauchen. Wie es oft so bei mir ist, stellte ich mich darauf ein, mich erstmal für ein paar Seiten "einlesen" zu müssen, um wirklich ins Geschehen einzufinden und mich mit den Charakteren vertraut zu machen. Weit gefehlt - und schon nach den ersten paar Sätzen war ich drauf und dran, das Buch wieder aus der Hand zu legen! Warum? Nun ja, Sexszenen sind grundsätzlich nichts, was ich gerne lese, und dann noch als Einstieg in einen historischen Roman? Nein danke. Zum Glück habe ich aber noch ein bisschen weitergelesen und atmete schon wenige Augenblicke erleichtert auf, bevor ich zum ersten Mal - aber sicherlich nicht zum letzten - laut auflachte. Der Protagonist Marco ist nämlich ein ziemlich frecher Kerl, der seinen Onkel heimlich dabei beobachtet, wie der sich mit der Köchin vergnügt. Dabei meint er es nicht mal böse, sondern ist einfach nur daran interessiert, was denn da genau passiert, weil er selbst zu abgeschieden lebt um überhaupt mal ein Mädchen kennen zu lernen. So lernte ich also den Hauptcharakter kennen und sofort lieben. Marco ist einfach sehr sympathisch, oft unfreiwillig komisch und sehr süß.

Da das Buch aus Marcos Sicht in der ersten Person erzählt wird, konnte ich fast sofort mit ihm mitfühlen und mitleiden, denn vor allem am Anfang muss er einige heftige Schicksalsschläge verkraften. Doch zum Glück lernt er die Schauspieler kennen, die ihn als Schreibgehilfen aufnehmen und für ihn zu einer Familie werden. Wenn sie auch alle sehr chaotisch sind und alle keine ganz weiße Weste mehr haben, sind sie doch wahnsinnig liebenswerte Personen. Das merkte man auch in der Leserunde, in der jeder Teilnehmer eine andere Figur am liebsten zu haben schien. Ich gestehe: Mein persönlicher Favorit war der schöne Cipriano mit den goldenen Locken. Und wie die Frauen im Publikum bei den Theatervorführungen war auch meine Meinung: Es ist egal, ob er Männer oder Frauen vorzieht - ich will ja nur gucken! ;) Oft ist meine Fantasie da vielleicht auch mit mir durchgegangen...
Aber auch der alte Baldassarre, der eine eigenartige Vorliebe für Badehäuser hat, oder Bernardo, der ständig betrunken ist und die Verehrer seiner Frau ihrer Männlichkeit beraubt, oder die störrische Elena hatte ich sofort ins Herz geschlossen und konnte sie vor meinem inneren Auge so deutlich sehen, als würde ich einen Film ansehen statt ein Buch zu lesen.

Und wie schon oben erwähnt: Das Lachen kam nicht zu kurz! Ich glaube, es ist ziemlich schwierig, den richtigen Ton zu finden und Leute zum Lachen zu bringen, aber Charlotte Thomas hat es geschafft. Zum Glück habe ich nur zuhause gelesen, aber auch da habe ich mir einige überraschte Seitenblicke eingefangen, wenn ich mal wieder scheinbar grundlos losgeprustet habe. Trotzdem sind Spannung und Dramatik auch nicht zu kurz gekommen und natürlich durfte die eine oder andere Liebesgeschichte nicht fehlen. Und da auch noch viele Informationen über die Commedia dell' Arte und das Venedig des 16. Jahrhunderts miteinflossen, war ich einfach restlos begeistert.

Meiner Meinung nach ist Der König der Komödianten ein absolut lesenswertes Buch, auch für diejenigen, die sonst mit historischen Romanen vielleicht eher weniger anfangen können!

Bewertung:

Sonntag, 1. August 2010

Verenas EU Book Contest 2010 - DÄNEMARK

Verena hat auf ihrem Blog eine ganz tolle Aktion gestartet: Eine Art Eurovision Song Contest nur für Bücher. Die ausführlichen Regeln dazu findet ihr auf ihrer Seite. Kurz gesagt geht es darum, dass sich jeder Teilnehmer für ein Land meldet und dazu ein Buch liest, dessen Autor aus diesem Land stammt.

Ich habe mich dabei für Dänemark entschieden, weil ich schon ein paar Mal dort war und das Land einfach liebe. Ein winziges bisschen dänisch kann ich auch, leider nicht genug, um das Buch in Originalsprache zu lesen.

Gelesen habe ich von Mikkel Birkegaard - The Library Of Shadows (Die Bibliothek der Schatten).











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Zum Autor:
Mikkel Birkegaard, der 1968 in Dänemark geboren wurde, lebt in Kopenhagen und ist eigentlich Computerprogrammierer. The Library Of Shadows ist sein erster Roman und wurde schon in 17 Sprachen übersetzt.
Leider weiß ich nicht, wie er zum Schreiben gekommen ist, denn das hätte mich wirklich interessiert...

Inhalt:
Als sein Vater auf unerklärliche Weise bei der Rückkehr von einer Reise ums Leben kommt, erbt sein Sohn Jon Campelli dessen Buchhandlung Libri di Luca. Dabei ist er eigentlich ein erfolgreicher Anwalt und hat überhaupt keine Zeit dazu, sich mit seinem Erbe auseinanderzusetzten. Zumindest so lange nicht, bis er herausfindet, dass sich dort eine geheime Gesellschaft von Buchliebhabern mit besonderen Fähigkeiten trifft, in die auch er selbst aufgenommen werden soll. Allerdings gibt es auch unter diesen Menschen einige schwarze Schafe, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Gemeinschaft zu zerstören und die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Auch wenn der Inhalt erstmal ziemlich kitschig klingt und das Buch sich dem gegen Ende auch immer mehr annähert, hat es mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Bücher des Autors.
Zum einen lag das daran, dass mir Jon sehr sympathisch war. Eigentlich will er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun haben, wird dann aber immer mehr in die Verwicklungen hineingezogen und muss sich den Gefahren stellen - teilweise liest es sich wie ein guter Krimi. Auch die anderen Protagonisten sind keine Superhelden, sondern normale Menschen, manche mit größeren, andere mit kleineren Problemen und Macken, wie zum Beispiel das Computergenie Mehmet, der seinen Lebensunterhalt damit verdient an Gewinnspielen im Internet teilzunehmen.
Die Tatsache, dass es größtenteils um Bücher geht und die Geschichte in Kopenhagen spielt hat natürlich nur unwesentlich ;) einen Teil dazu beigetragen, dass ich geradezu in der Geschichte versunken bin.
Gegen Ende wird es wie gesagt ein bisschen schwächer, wenn der Fokus immer mehr auf die Weltherrschaftsträume gelegt wird, aber das tut diesem wunderbaren Buch eigentlich keinen großen Abbruch.

Bewertung: